WOHER DIE WILDE HERALDIK?
Stellen Sie sich vor, wir schrieben das Jahr 1368 und Sie wären Kaiser Karl IV., der zur Rekreation mit üppigem Jagdtross und viel Halali einen unglaublich fiesen Wildeber durch die Wälder Schlesiens hetzt. Und plötzlich passiert's: Der Keiler legt im vollen Schweinsgalopp einen U-Turn aufs Parkett, tranchiert in null Komma nix die komplette Jagdhundemeute und wendet sich mit seinen Hauern sogleich Ihrer eigenen weitgehend unbewaffneten Person zu! „So’n Mist!“, dächten Sie da wahrscheinlich und wünschten sich, Sie hätten statt der Eberjagd doch lieber Völkerball mit den Burgfräuleins aufs Samstagnachmittagsprogramm gesetzt.
Solcherlei Gedanken wird sich der echte Kaiser Karl IV. damals wohl auch gemacht haben, denn das Ganze hat sich in der Tat so ereignet. Und um ein Haar wär’s das mit dem kaiserlichen Gedankenmachen dann auch gewesen, wäre nicht – Trommelwirbel und Fanfarenfrohlocken – der tapfere Jägersmann Danwitz aus der Hecke gehechtet und hätte dem Eber mittels seiner geharnischten Faust eine Kiefersperre verpasst. So viel Mannesmut wurde natürlich auf der Stelle mit einem Ritterschlag vergütet. Nun wissen Sie, was es mit dem Keiler im Wappen und dem „von“ in meinem Namen auf sich hat, und dass der unbedingte Wille zum beherzten Eingreifen bei mir in der Familie liegt.
Und übrigens: Für mich ist jeder Kunde ein Kaiser.